Unziale und
Halbunziale
Zur Zeiten der Capitalis-Schriften
war Papyrus hauptsŠchlich Beschreibstoff. Doch durch das geschmeidige Pergament und die
damit verbesserten Schreibbedingungen mit der Feder kam eine neue Majuskelschrift auf, die
auf die VerŠnderungen reagierte:
Unziale
Devoti affectus
Pignora mitto mei
Kennzeichnend
fŸr diese Schrift ist die Rundung der Buchstaben. Das ausgeprŠgte Schriftbild blieb bis
zum 8. Jahrhundert erhalten und wurde auch spŠter noch fŸr Auszeichnungen
(†berschriften) und Prachthandschriften verwendet. Als Leitbuchstaben dienen meist die
gerundeten A, D, E, H (Minuskelform) sowie M, Q, U.
Halbunziale
Et quia omne quod fit, antequam fiat, non fuit,
nos cum fili non fuissemus, ad id quod sumus
Diese
Schrift ist mit der Unziale eng verwandt, jedoch durch kursive Schreibweisen und Ligaturen
geprŠgt. Deshalb gilt die Halbunziale als erste eindeutige Minuskelschrift (OberlŠngen
bei b, d, h, l, t sowie UnterlŠngen bei f, g, p, q). Leitbuchstaben sind hier a in der
neuen Form mit geradem Strich, das g mit wellenfšrmiger UnterlŠnge, die Majuskelform des
N und das r mit breitem Schulterstrich.
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