Allgemeine EinfŸhrung
Die PalŠographie und speziell das Verstehen der Entwicklung der lateinischen Schriften helfen, Schriftquellen aufgrund der Handschrift zu erschlie§en und aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse zeitlich einzuordnen. Au§erdem lŠsst die genaue Handschriftenanalyse eine rŠumliche Zuordnung der vorliegenden Schrift zu. Mit einer genaue Erforschung der Schrift kšnnen weitere SchlŸsse, etwa auf den Autor, gezogen werden. So bietet PalŠographie ein StŸck Kulturgeschichte. Das Lesen und Transkripieren der Schriften dagegen ist eine weitere "handwerkliche" TŠtigkeit, die fŸr Historikerinnen und Historiker unabdingbar ist.
Die so genannte lateinische PalŠographie, mit der sich diese Seiten beschŠftigen, bemŸht sich darum, abendlŠndische Schriften einzuordnen und deren Entwicklung darzustellen. Dabei erstreckt sich der Zeitraum, den auch die Zeittafel darstellt, von den AnfŠngen bis zur Entstehung des Buchdrucks.
Beschreibstoff
Das Material, auf dem im Mittelalter hauptsŠchlich geschrieben wurde, war vom 4. Jahrhundert an Pergament. Pergament wurde in einem komplizierten Arbeitsgang aus verschiedenen TierhŠuten, etwa Schafs-, Ziegen- oder Kalbshaut, hergestellt. Aufgrund der aufwŠndigen Erzeugung war Pergament entsprechend teuer und konnte nur von den Gesellschaftsschichten gekauft werden, die Ÿber entsprechend hohe finanzielle Mittel verfŸgten. Es war jedoch auch meist die Schichten, die zur damaligen Zeit Ÿberhaupt SchriftstŸcke verfassten, gar verfassen mussten. Au§erdem wurde Pergament oft abgerieben und erneut beschrieben. Solche Quellen nennt man heute Palimpseste.
Papier, das in China entwickelt und in islamischen LŠndern bereits im FrŸhmittelalter verbreitet war, kam erst im 13. Jahrhundert ins Abendland. ZunŠchst wurde es nur fŸr Konzepte verwendet. Papier wird aus Holz hergestellt. Im Mittelalter waren jedoch auch Lumpen als Grundmaterial gebrŠuchlich. Weiterhin sind als Beschreibstoff Wachstafeln bekannt, die ebenfalls meist nur fŸr vorlŠufige Notizen genutzt wurden.
Schreibwerkzeuge
FŸr die bereits erwŠhnten Wachstafeln waren die gŠngigsten Schreibwerkzeuge Griffel, mit denen der Text in die Wachsschicht geritzt wurde. FŸr Pergament und spŠter auch das Papier wurden dagegen Vogelfedern zum Beschreiben benutzt. DafŸr war Tinte notwendig, die meist eine dunkelbraune Farbe hatte und aus GallŠpfeln und Vitriol hergestellt war.