Formularaufbau
eines Diploms
Protokoll
Eschakotoll/Unterfertigungen
Definitionen:
- Die
Invocatio mit dem Chrismom (C) als Christuszeichen und der sterotypen
Formel wie "In nomine sanctae et individuae trinitatis" stellt mit
dem Hinweis auf den wahren Austeller die religiöse Absicherung des Rechts
dar.
- In der
Intitulatio wird der Namen und der Titel des Ausstellers genannt. Gleichzeitig
wird mit der integrierten Devottions- bzw. Legitimationsformel auf das Gottesgnadentum
des Königs (Dei gratia oder divina favente clementia) verwiesen. Der
Intitulation kommt allein deswegen ein großes historisches Erkenntnisinteresse
zu, da sich in den Titeln die politischen Wandlungen wiederspiegeln, wobei
auf die Selbstaussage und Fremdaussage zu achten ist.Während beispielsweise
sich die ostfränkischen Könige sich mit dem bloßen Königstitel
benannten, nahmen die westfränkischen Könige am Anfang des 10. Jahrhunderts
den Titel des rex Francorum wieder auf.
- Die Inscriptio
tritt nur gelegentlich in Königsurkunden auf. Man könnte sie mit
der Adresse eines Briefes vergleichen, sprich sie nennt den Empfänger.
- In der Arenga
wird die Urkunde religös begründet. So propagieren sie das königliche
Denken und gehen bsw. auf die Tugenden des Königs ein. Die Sprache ist
von der Liturgie beeinflusst und erscheint als äußerst feierlich.
- Die Promulgatio
oder auch Publicatio ist eine Verkündigunsformel, d. h. der Inhalt soll
den Getreuen bekannt werden.
- In der Narratio,
die oftmals nicht vorkommt, werden Vorurkunden und der Anlass der Beurkundung
angegeben. Oftmals nennt sie die Petenten und die Intervenienten. Man kann
bsw. dadurch untersuchen, welche Personen sich am Hofe aufhielten.
- Die Dispositio
ist das eigentlich Interessante. Denn sie ist der zentrale Mittelpunkt der
Urkunde, nämlich das Rechtsgeschäft, wie. z. B. Schenkungen, Verleihung
von Privilegien etc.
- In der Sanctio
- eine Poenformel - wird die ein Vertragsbruch oder die Zuwiderhandlung unter
Strafe gestellt.
- Die Corroboratio
stellt die Aufzählung der Beglaubigungsmittel und den Siegelbefehl dar.
Meist schließt sich eine Zeugenliste an.
- In der Signumszeile
findet man das Monogramm des Königs. Sie stellt sozusagen die Unterschrift
dar.
- Die Rekognitionszeile
ist ein Kanzleimerkmal. Sie sieht wie ein Bienenkorp aus und stammt vom Notar
oder Kanzlers.
- Die Datierung
(actum et datum) nennt Zeit und Ort der Beurkundung. Actum (=Rechtsgeschäft)
und Datum (Übergabe der Urkunde) können manchmal durchaus zeitlich
und räumlich auseinanderfallen.
- Die Apprecatio
ist ein Segenswunsch am Schluss der Urkunde.
Beispielurkunde
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