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Chronologie

Kalenderausschnitt

Zwar sind die astronomischen Grundlagen von Jahr und Tag für die reine Umrechnung von Daten von Bedeutung, der Historiker hat es aber auch mit den philosophisch - ideologischen und kulturellen Aspekten von Zeitrechnung zu tun : Jahre vor und nach Christi Geburt , Jahre seit Erschaffung der Welt (byzantinische Ära) , Verwendung des Festkalenders (Weihnachten, Ostern, Pfingsten ...) oder seiner säkularisierten Formen (Muttertag, Vatertag, Tag der deutschen Einheit ...), ...
Bei den Ären ist zu berücksichtigen, daß ihre Einführung oft in erheblichem zeitlichen Abstand vom historischen Epochentag erfolgte, ob es sich um die Rechnung ab urbe condita, das Inkarnationsjahr, die Byzantinische Weltära, den Französischen Revolutionskalender (ab November 1793, aber die Zählung 1792 beginnend) oder die Faschistische Ära in Italien handelt (rechnet vom Marsch auf Rom 1922, wurde ... eingeführt). Daher ist auch die ganze mathematisch geführte Diskussion um den Jahrhundert- und Jahrtausendwechsel wenig zielführend.

Bei den Tagesangaben in Mittelalter und Neuzeit findet neben dem römischen Kalender der christliche Festkalender Anwendung, wobei die beweglichen Feste besonders berücksichtigt werden müssen.

Kalender waren in der Regel als Dauerkalender angelegt, bei denen die Zuordnung der Wochentage mit Hilfe der Sonntagsbuchstaben erfolgte : beginnend mit dem ersten Januar wurden in diesen Kalender die Buchstaben von a - g in immer wiederkehrender Abfolge eingetragen. Wußte man , welchen Kennbuchstaben der erste Sonntag des Jahres hatte, waren damit auch alle Wochentage bestimmt (Ausschnitt aus der Dezemberseite mit Hinweisen ). Ein Wechsel des Sonntagsbuchstabens trat in Schaltjahren ein. Solche Kalender sind oft liturgisch nutzbaren Texten vorangestellt.
Als Beispiel sehen wir die Dezemberseite aus dem Psalter der Hl. Elisabeth, einer in das zweite Jahrzehnt des dreizehnten Jahrhunderts datierten Handschrift (heute in Cividale di Friuli , Museo Archeologico Nazionale, ms. CXXXVII. ). Der dem Psalter vorangestellte Kalender steht auf fol. 1v - 7r .[Eine Version zum Durchblättern des ganzen Kalenders steht nun auch zur Verfügung ] Illustrationen in Kalendern, sei es in Handschriften, auf Fresken oder Mosaiken bieten oft wertvolle Einblicke in die Alltagskultur.

Verbindung kalendarischer Hilfsmittel mit der Pflege der Memoria sind z.B. Nekrologe .

Hier sehen sie fol.84v des Nekrologs des Klosters Michelsberg ( Msc. Lit. 144).

In der linken Spalte stehen die römischen Tagesangaben von IIII kl. Ivlii bis Kl. Ivlii (28.6. bis 1.7.); die Miniatur in der zweiten Spalte stellt den Hl. Bischof Otto von Bamberg dar; die Nekrologeinträge in der rechten Spalte betreffen überwiegend Laien (meist durch ein L mit einem Kürzungsstrich bezeichnet, in der vorletzten Zeile ist laici ausgeschrieben)

Kalendarische Hilfsmittel können auch epigraphisch überliefert sein.



Brinckmeier Eduard: Praktisches Handbuch der historischen Chronologie aller Zeiten und Völker besonders des Mittelalters. - Unveränd. Nachdr. der 1882 in Berlin erschienenen 2., vollst. umgearb. und verm. Aufl. Graz : Akad. Druck- und Verl.-Anst., 1973. - XXIV, 504 S.

Grotefend Hermann: Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit / durchges. von Jürgen Asch. - 12. Aufl. Hannover : Hahn, 1982; 13. Aufl. 1991. - VII, 222 S.

Grotefend Hermann: Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit : in 2 Bänden . Hannover u.a. : Hahn 1891 - 1898. Nachdruck Aalen: Scientia 1970 u. 1984.
1. Glossar und Tafeln ; 2. Abteilung 1: Kalender der Diözesen Deutschlands, der Schweiz und Skandinaviens. Abteilung 2: Ordenskalender. Heiligenverzeichnis. Nachträge zum Glossar
NeuigkeitDie Internetversion von Dr. Horst Ruth

Lietzmann Hans: Zeitrechnung der römischen Kaiserzeit, des Mittelalters und der Neuzeit für die Jahre 1 - 2000 nach Christus - 3. Aufl. / durchges. von Kurt Aland. Berlin : de Gruyter, 1956. - 130 S. (Sammlung Göschen ; 1085)

Hampson Robert T.: Medii aevi kalendarium or dates, charters, and customs of the middle ages: With kalendars from the 10. to the 15. century and an alphabetical digest of absolete names of days: forming a glossary of the dates of the middle ages, with tables and other aids for ascertaining dates . 2 Bde.-
Nachdr. d. Ausg. London 1841 New York : AMS Pr., 1978

Cheney Christopher R. (ed.), Handbook of Dates for Students of English History. Cambridge University Press, 1996 reprint with corrections

Cappelli Adriano, Cronologia, cronografia e calendario perpetuo. Terza edizione aggiornata ed ampliata (Manuali Hoepli) Milano : Hoepli 1969. Hilfsmittel in verschiedenen Auflagen, wird immer wieder nachgedruckt.

Del Piazzo Marcello: Manuale di cronologia. - Rist. anastatica dell'ed. 1969 Roma, 1981. - 148 S. : graph. Darst. (Fonti e studi del corpus membranarum italicarum / 1 ; 4.)

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Gossler Marcus: Begriffswörterbuch der Chronologie und ihrer astronomischen Grundlagen : m. e. Bibliogr.. - 2.,verb. Aufl. Graz, 1985. - 174 S. : Ill. (Universitätsbibliothek <Graz, Universität>: Bibliographische Information ; 12.)


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Borst Arno, Die karolingische Kalenderreform. Hannover : Hahn, 1998. - LVII, 864 S. (MGH : Schriften der Monumenta Germaniae Historica ; 46)

Goetz Hans - Werner, Kirchenfest und weltliches Alltagsleben im früheren Mittelalter, in: Mediävistik. Internationale Zeitschrft für interdisziplinäre Mittelalterforschung 2, 1989, 123 - 171.

Mane P., L'alimentation des paysans en France et en Italie aux XIIe et XIIIe siècles à travers l'iconographie des calendriers (sculpture, fresque, mosaique et vitrail), in: Manger et boire au Moyen Age. Actes du Colloque de Nice (15 - 17 octobre 1982). t. 1: Aliments et Société, par Denis Menjot. (Publications de la Faculté des Lettres et Sciences Humaines de Nice. 1ère série, 27 ) [ Nice ] : Les Belles Lettres, 1984, 319 - 333

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Zélinsky A. N., Le calendrier chrétien avant la reforme grégorienne, in: Studi medievali ser. 3, vol. 23, 1982, 529 - ´´


Melazzo Lucio , Calendario Siciliano. Il testo del codice Messinese greco 107. [ Le Edizioni Universitarie Jaca 5 ] Milano 1984 . 80 S.

Reiche Rainer , Ein rheinisches Schulbuch aus dem 11. Jahrhundert. Studien zur Sammelhandschrift Bonn UB. S 218 mit Edition von bisher unveröffentlichten Texten. [ Münchener Beiträge zur Mediävistik und Renaissance-Forschung 24 ] Arbeo - Gesellschaft München 1976. XI, 487 S..

Kocher A. - Gutzwiller H., Kalender [ Veröffentlichungen des Solothurner Staatsarchivs , 5 ] Solothurn 1968.

Houben Hubert, Il "libro del capitolo" del monastero della SS.Trinità di Venosa (Cod.Casin.334): una testimonianza del Mezzogiorno normanno. Galatina 1984.
Edition von Cod.Casin. 334, einem Kalender mit Nekrologeinträgen, mit Faksimiles.


Über Chronologiesoftware berichten

Bergmann Werner, Computus und Computer : Chronos - ein Programm zur mathematischen und technischen Chronologie , Historische Sozialforschung 15/1 , 1990, 94 - 117.

Donche, P. 'HISTCAL, a program for historical chronology', History and Computing, 2 (2), 1990, pp. 97-106.

Im Netz sind vor allem die Theologen präsent. Bei Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft unserer Universität gibt es eine Liste der beweglichen Feiertage (Aschermittwoch, Karfreitag, Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten - und nun auch Fronleichnam - ) von 1700 - 2199. Auf einer amerikanischen Seite des Dritten Ordens findet sich der franziskanische Heiligenkalender unter Einschluß der Kapuziner, in englischer Sprache und nach dem aktuellen Stand ; für die mittelalterlichen Ordenskalender benötigen Sie einstweilen noch den großen Grotefend. Von einem Stanforder Astronomen stammt Ecclesiastical Calendar , der auf die Eingabe einer Jahreszahl einen Jahreskalender ausgibt. Claus Tondering beantwortet häufige Fragen ( Calendar FAQ ) zu chronologischen Gegebenheiten für den christlichen, jüdischen, islamischen und sogar den Kalender der Maya. Außerdem kann man bei ihm lernen, daß heutzutage Kalender auch Objekt internationaler Standardisierung sind und sogar eine ISO - Norm besitzen ( 8601 ) ! Vielseitige Umrechnungsmöglichkeiten bietet Otfried Lieberknecht : vom und in den römischen Kalender, Indiktionen, byzantinische Weltjahre und vieles mehr.

Von einem Schulprojekts "Latein goes Internet - Das Projekt" sind allgemeine Informationen über den römischen Kalender im Netz geblieben. Als Programm für die Umrechnung von kalendarischen Daten wird nun auf die Seite von Lieberknecht verwiesen.

Weitere Links zur Chronologie finden Sie jetzt bei der VL - Historische Hilfswissenschaften.

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Numismatik

Ähnlich wie die Epigraphik hat die Numismatik eine besondere Bedeutung als Hilfswissenschaft der Altertumskunde, hier stehen aber Mittelalter und Neuzeit im Vordergrund. Aufschriften auf Münzen sind auch Objekt der epigraphischen Methode.

Tarì Friedrichs II.Augustalis
FerraraDukat des Borso d'Este (1452 - 1471)
Münzstätte Schleiz, erste Hälfte des 13. Jh.muenze

Währungs- und Zahlungssysteme beruhten auf Edelmetallbasis ( Gold, Silber ), was in gewissem Maße auch noch in der Zeit des Papier- und Plastikgeldes gilt. Wert- und Kaufkraftrelationen lassen sich auf Grund der Quellenlage nur sehr schwer bestimmen, aussagekräftige "Warenkörbe" wie in den modernen Statistiken sind für das Mittelalter fast unmöglich.

Obwohl es auch international anerkannte Münzen gab: das byzantinische Goldnomisma, der "Dollar des Mittelalters" (R.S.Lopez), Sterling, Tournosen, die Florentiner Goldmünzen , wurde der internationale Zahlungsverkehr durch den Wechselbrief, eine Erfindung italienischer Kaufleute, die auch über die dazu nötige Infrastruktur verfügten, entscheidend erleichtert. Institutionen mit internationalen Einkünften wie die Römische Kurie in Avignon akzeptierten allerdings jede Art von Münzen, was die Buchführung des päpstlichen Kämmerers nicht gerade erleichterte, uns aber wenigstens zeitweise mit Informationen über die wechselseitigen Wertverhältnisse versorgt.

Rechenmünzen ( Mark, Pfund, teilweise auch der römische Solidus) wurden nicht ausgeprägt. In Deutschland wurden bis ins 14. Jh. nur Pfennige geschlagen (240 Pf = 1 Mark), größere Beträge wurden in Silberbarren beglichen.

Das Münzrecht gehörte zu den Regalien. Verleihungen an nachgeordnete Stellen sind in Diplomen der Könige oder Kaiser oft zu finden. Für die technische Herstellung der Prägungen, das "Schlagen" der Münzen, wurden Spezialisten herangezogen. Verträge eines Münzherren mit einem Münzmeister kennen wir vor allem aus dem Spätmittelalter. In ihnen wurde der Edelmetallgehalt der Münzen festgehalten, oft auch die Anzahl der Prägungen; Entlohnung konnte durch den bei der Prägung verbleibenden Rest an Edelmetall, das in der Regel vom Münzherren zu liefern war, erfolgen; daneben konnten auch feste Zahlungen vereinbart oder Rechte zum Betrieb einer Wechselbank verliehen werden.

Fälschung und Verfälschung von Münzen galt als Kapitalverbrechen. Auf die Münzverschlechterung durch Veränderung des Münzfußes und den Zwangsumtausch durch Münzverrufung wurde diese Norm, die sich bereits im Römischen Recht findet, allerdings nicht angewendet.


Grierson Philip, Les monnaies . Turnhout 1977 [ Typologie des sources du Moyen Âge occidental, fasc.21]

Friedensburg Ferdinand , Deutsche Münzgeschichte, in: Grundriß der Geschichtswissenschaft, hg.v.Aloys Meister.Band I, Abt.4, Leipzig - Berlin 2.Aufl. 1912, S. 98 - 132

Luschin von Ebengreuth A. , Allgemeine Münzkunde und Geldgeschichte, München 2. Aufl. 1926 (ND Darmstadt 1976)


Schrötter Friedrich von, Wörterbuch der Münzkunde . Berlin u.a. : de Gruyter, 1930. - XVI, 777, 28 S. : Ill.

Schlumberger Gustave Léon, Numismatique de l'Orient Latin. - Nachdr. d. Ausg. Paris 1878. Graz : Akad. Dr.- und Verl.-Anst. 1954.

Neuigkeitklein und kostbar. Antike und mittelalterliche Münzen der Sammlung Schindler im Historischen Museum Bamberg, Bamberg 2004 [Schriften der Museen der Stadt Bamberg, Nr. 47. Hg. von Regina Hanemann]
Begleitbuch mit studentischen Beiträgen zu einer Ausstellung, die aus einer numismatischen Lehrveranstaltung von Dr. Ralf Behrwald hervorgegangen ist. Mit zahlreichen Abbildungen.


Da zahlreiche Liebhaber ihrer numismatischen Sammelleidenschaft frönen, gibt es auch zahlreiche Veröffentlichungen für Amateure, die oft hervorragendes Bildmaterial enthalten:

Netzangebote finden Sie über die VL - Historische Hilfswissenschaften.

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Erzbischof von Mainz

Heraldik

Wappen des Bartolomeo Colleoni auf dem ersten Blatt seines Testaments , 1475

( Die ganze Seite sehen Sie hier )

 

Wappen - entstanden als Zeichen der Unterscheidung, dann des Besitzes - finden sich in verschiedener Weise überliefert. Neben dem Vorkommen auf Objekten sind sie in in der Wappenrolle des Herolds eingetragen, in Wappenbüchern (aus heraldisch - genealogischen Zwecken) gesammelt oder auf Urkunden (z.B. in Wappenbriefen bei der Verleihung eines Wappens*, aber auch zur Ausstattung von Prunkurkunden ) vorhanden. Vom Spätmittelalter an finden Wappen auch auf Siegelbildern Anwendung.

Für die Gestaltung von Wappen, vor allem hinsichtlich der Gegenüberstellung von Farben (Rot, Blau, Grün, Schwarz) und Metallen (Silber und Gold,die weiß bzw. gelb dargestellt werden) , gelten Regeln, ebenso für die Beschreibung (Blasonieren).


* Einen Wappenbrief Friedrichs III. für Hans von Ploben von 1451 sehen auf den Seiten des Stadtarchivs Nürnberg . [die Seite ist zur Zeit nicht mehr aktiv]
Einen weiteren Wappenbrief Friedrichs III. von 1470 zeigt das Germanische Nationlmuseums in Nürnberg auf der Seite Schausammlungen: auf der Zeitleiste entsprechend verschieben; Siegel und Wappen sind zu erkennen, ansonsten ist der Text unleserlich.
Ein von Filippo Maria Visconti, Herzog von Mailand (1412 - 1447) ausgestellter Wappenbrief, zugleich ein Beispiel für eine illuminierte Urkunde.


Gritzner Erich , Heraldik, in: Grundriß der Geschichtswissenschaft...hg.v.Aloys Meister.Band I, Abt.4, Leipzig - Berlin 21912, S. 59 - 97.

Wappenfibel.. Handbuch der Heraldik, Neustadt/Aisch , 17. Aufl. 1981

Neubecker Ottfried, Heraldik, Frankfurt/Main 1977, 2. Aufl. 1988

Frenz Thomas, Heraldik (Allgemeines; West- und Mitteleuropa). In: Lexikon des Mittelalters IV 2141-2144, 2146f.

von Volborth Carl-Alexander, Heraldik. Eine Einführung in die Welt der Wappen, Stuttgart 2. Aufl. 1992

Filip Václav Vok, Einführung in die Heraldik, Stuttgart 2000 [ Historische Grundwissenschaften in Einzeldarstellungen,hg. von Th. Frenz und Peter-J. Schuler, 3 ]

Henning, Eckart: Bibliographie zur Heraldik : Schrifttum Deutschlands u. Österreichs bis 1980 / bearb. von Eckart Henning und Gabriele Jochums. Köln u.a. : Böhlau, 1984. - XXIII, 546 S. (Bibliographie der historischen Hilfswissenschaften ; 1)

Heraldika, sfragistika, genealogija, veksilologija : rjecnik heraldickog nazivlja / [Text:] Bartol Zmajic. - 2., dop. i prosireno izd. Zagreb : Golden Marketing, 1996. - 177 S. : überw. Ill.
Zsfassung in dt., engl. und ital. Sprache

Bund Konrad, Findbuch der Epitaphienbücher (1238) - 1928 und der Wappenbücher (1190) - 1801. [Mitteilungen aus dem Frankfurter Stadtarchiv, 6 ( Repertorien/Stadtarchiv Frankfurt am Main, Nr. 545)]

immer noch zu benutzen eine Sammlung von Abbildungen, die in ihrem Grundstock auf das 16.Jh. zurückgeht:

Johann Siebmacher [Sibmacher], Großes Wappenbuch;

a) Nürnberg 1596 u.ö.,

b) Nürnberg 1701/5 - 1772 (ND München 1975),

c) 35 Bde., Nürnberg 1856 - 1967 (ND Neustadt/Aisch 1971 - 1986)

Netzangebote zur Heraldik auf den einschlägigen Seiten der VL Historische Hilfswissenschaften

 

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Genealogie

aus dem Evangeliar von Lindisfarne.

genealogia bedeutet im Mittelalter zunächst "Geschlecht" , so z.B. in der Lex Baiuvariorum. Die Bedeutung der Abstammungslehre ist auch in der Bibel verankert : Liber generationis , die Abstammung Iesu , zu Beginn des Matthäusevangeliums .

Die familiären Verhältnisse spielten auch bei der Pflege der memoria eine Rolle . In neuerer Zeit waren ständische Qualifikationen für bestimmte Positionen durch eine Ahnenprobe nachzuweisen.

Für den Historiker (und nicht nur für ihn) ist die Form der Darstellung der Verwandtschaftsverhältnisse in Tafeln von besonderem Interesse . Die Präzision von Daten läßt im Mittelalter allerdings meist zu wünschen übrig. Die verwandtschaftliche Zuordnung ist aufgrund der Quellenlage selbst beim Hochadel bisweilen hypothetisch . Dieser "Ahnenverlust" ist unterschiedlich stark und von der sozialen und ständischen Position mit abhängig. Hinzu kommt der biologische Ahnenverlust, d.h. in früheren Generationen können in der weiblichen und männlichen Linie die gleichen Vorfahren auftauchen (vor allem beim Adel durch das begrenzte connubium mit verursacht; in anderen sozialen Schichten durch die geringe Mobilität bedingt).

Eine Besserung der Quellenlage tritt erst in der Neuzeit mit der Einführung von Taufregistern und anderen Kirchenbüchern ein, noch später mit der Einführung standesamtlicher Akten.



Forst - Battaglia Otto, Genealogie in : Grundriß der Geschichtswissenschaft...hg.v.Aloys Meister.Band I, Abt.4a, Leipzig - Berlin 1913, IV, 68 S.

Heraldika, sfragistika, genealogija, veksilologija : rjecnik heraldickog nazivlja / [Text:] Bartol Zmajic. - 2., dop. i prosireno izd. Zagreb : Golden Marketing, 1996. - 177 S. : überw. Ill.
Zsfassung in dt., engl. und ital. Sprache

Ribbe, Wolfgang: Taschenbuch fuer Familiengeschichtsforschung / Wolfgang Ribbe; Eckart Henning. - 11., vollst. neu bearb. und erw. Aufl. Neustadt a.d. Aisch: Degener, 1995. - 640 S. : Ill.

 

Wilhelm Karl Prinz von Isenburg, Stammtafeln zur Geschichte der europäischen Staaten, 8 Bde., Marburg 1960/80.


Wegen des Interesses an Familienforschung ist Genealogisches besonders zahlreich im bisherigen Netzangebot. Der religiös begründete Einsatz der Mormonen ( LDS ) für die Erschließung familiengeschichtlicher Quellen hat ungeheuere Datenmengen allgemein zugänglich gemacht. Auch in zahlreichen Diskussionsforen werden genealogische Fragen oft mit erheblichem Sachverstand und großem persönlichen Engagement erörtert, z.B. soc. genealogy.medieval. Allerdings dürfte der häufig zu beobachtende Versuch, die eigene Abstammung bis zu den Karolingern oder noch weiter zurück zu verfolgen, einer tatsächlich kritischen Überprüfung nicht standhalten - Phantasie ersetzt hier die fehlenden Quellen. Festzustellen ist der Trend, irgendwo königliche Vorfahren aufzutreiben, z.B. bei vielen angloamerikanischen Genealogen. Die Nachkommen anderer Einwanderer aus Europa begnügen sich allerdings damit, ihre europäischen Wurzeln aufzuspüren.

 

Hier einige ausgewählte Hinweise, umfangreichere Nachweise können Sie in der VL Hilfswissenschaften finden.

Genealogie (die Seite der Münchener Hilfswissenschaften)

Die Genealogie-Seite von A. Hanacek mit weiteren Verweisen auf deutsche Angebote sowie seine Übersicht über Internet - Quellen.

Die Deutsche Genealogie Home Page (wird auf drei Servern angeboten)

Linkliste von John Lacombe (+ 2001): «A Barrel of Genealogy Links»

Eastern Slovakia, Slovak and Carpatho-Rusyn Genealogy Research (die Seite enthält auch Angaben über Musik, Kochrezepte usw. )
 
Beispiele umfangreicher genealogischer Seiten:

Die Eingangsseite von KAROLUS (der Name spricht wohl für sich)

Everyone is Descended From Charlemagne (auch das bedarf wohl keinen Kommentars: falls der Urheber tatsächlich Professor für Mathematik an einer amerikanischen Universität im Bundesstaat Washington ist, läßt sich die Fehlermeldung 403 vielleicht besser verstehen. In Dublin wird das Thema für Masterarbeiten in Computerwissenschaften vorgeschlagen)

Lascaris de Vintimille Royal Gateway

Die Seiten von “Foundation

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Information aus der Forschung

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Homepage Mittelalterliche Geschichte

Homepage des Mittelalterzentrums

Homepage der Universität

©  angelegt am 11.3.97 Horst Enzensberger , Letzte Änderung am 7. August 2013