[an error occurred while processing this directive] In der Urkundenlehre (Diplomatik) haben die Möglichkeiten der Digitalisierung auch zur Erprobung neuer editorischer Formen geführt. Dabei werden vor allem Verknüpfungen zwischen Text und Bild ausprobiert. Auch Zusatzinformationen (Anmerkungen) können verknüpft werden, bei Registern wäre der direkte Zugriff zu den jeweiligen Textstellen möglich. Bislang begnügen sich jedoch viele mit den verbesserten Gestaltungsmöglichkeiten durch Textverarbeitung.
Die im Internet verfügbaren Informationen zur digitalen Editionstechnik sind von Patrick Sahle im Rahmen der VL Geschichte gesammelt worden.
Zu beobachten ist ein vermehrtes Angebot an Urkundenbüchern oder vergleichbaren Veröffentlichungen im Internet, wobei auch die Bereitstellung älterer Standardeditionen in eingescannter Form an Bedeutung zunimmt. Soweit dabei der Weg der Kopie, also die Lieferung als Graphikdatei, gewählt wird, ist bisher noch ein ziemliches Gewirr an unterschiedlichsten Plug-Ins erforderlich, um zu einem Bild zu kommen, wobei in der Regel Benutzer mit einer älteren Geräteausstattung nicht mithalten können. Hier wäre der Versuch einer Vereinheitlichung sicher verdienstvoll. Elektronische Suchmöglichkeiten stehen allerdings nur bei Volltextdateien (auch solchen im PDF-Format) zur Verfügung; dabei gewinnen ältere Editionen ganz neue Bedeutung, wie Mignes Patrologia latina gezeigt hat.

Aus kommerziellen Gründen werden allerdings viele Projekte nicht frei zugänglich im Netz angeboten, obwohl die Dauer der Übertragungszeiten den nicht nur gelegentlichen Nutzer eines derartigen Angebots wohl auch dazu veranlassen dürfte, dem Erwerb einer CD-Rom näher zu treten. Das dürfte auch für die Vatikanregister auf CD Rom gelten, über deren Qualität man sich erst nach dem Erwerb ein Bild machen kann.
alexander IV.
© Prof. Horst Enzensberger, 2001.