Wir hoffen, die Einführung und die Urkundenseite waren hilfreich. Nun ist es Zeit für ein anschauliches Beispiel.

Kaiserurkunde von Heinrich II. aus dem Jahr 1002

Da wir Bamberger Studenten sind, haben wir uns dazu entschieden, eine Urkunde Heinrichs II. zu nehmen.
Die Urkunde ist editiert in der Monumenta Germaniae Historica, Diplomata III Heinrich II. Nr. 26. Das dafür übliche Kürzel wäre dann MGH DH II.26.

Leider lag uns keine Abbildung der Urkunde vor. Das Original befindet sich im Staatsarchiv in Bamberg. Bei Gelegenheit werden wir aber noch eine Abbildung einfügen!

Die Abbilungen unten zeigen Kopien der MGH Ausgabe. Um die Urkunde zu vergrößern, einfach auf den Link darunter klicken.


Abbildungen vergrößern

Da wir nicht davon ausgehen könne, dass alle Leser dieser Seite der lateinischen Sprache mächtig sind, werden wir in den Erläuterungen mit der deutschen Übersetzung arbeiten. Jeder, der noch einmal spicken möchte, kann auf den nachfolgenden Link klicken und bekommt eine Übersicht über den idealtypischen Aufbau einer mittelalterlichen Urkunde:

Idealtypischer Aufbau

Die Analyse der Urkunde ist nicht besonders schwierig, wie man sehr schnell feststellt. Für die Interpretation gibt es zwei Ansätze:

Formal ist immer der König der Aussteller, in der Regel ist aber der Empfänger der Urheber udn bittet den König, eine soche auszustellen (Petenten). Eine dritte Person, die weder begünstigt ist noch der Urheber war, kann als Intervenientin fungieren (z.B. Kunigunde als Mitausstellerin)


Die Urkunde ist demnach wie folgt aufgebaut: