Personen in der Urkunde 767

Papst Alexander IV (Quelle: BBKL Online)
Band I (1990) Spalte 103; Autor: Friedrich Wilhelm Bautz

ALEXANDER IV., Papst, † 25.5. 1261 in Viterbo. - A. IV. hieß ursprünglich Rainald und entstammte dem Geschlecht derGrafen von Segni. Er war ein Neffe Gregors IX., der ihn 1227 zum Kardinaldiakon und 1231 zum Kardinalbischof von Ostia erhob. A. IV. wurde 12.12. 1254 in Neapel von den Kardinälen zum Nachfolger Innozenz' IV. gewählt. Er übernahm wie sein Vorgänger die Vormundschaft über den letzten Hohenstaufen, Konradin, den Erben des Herzogtums Schwaben und des Königreichs Sizilien. A. IV. forderte die schwäbischen Großen auf, von Konradin abzufallen und sich Alfons von Kastilien zuzuwenden. Er übertrug Sizilien als päpstliches Lehen einem Sohn Heinrichs III. von England und trat 1257 in dem deutschen Thronstreit zwischen Alfons X. von Kastilien, einem Enkel Philipps von Schwaben, und dem Grafen Richard von Cornwallis, dem Bruder Heinrichs III. von England, auf die Seite Richards. A. IV. erfuhr in seinem Kampf mit Manfred, der sich August 1258 in Palermo zum König von Sizilien krönen ließ, mancherlei Demütigungen und mußte aus Rom fliehen. - A. IV. war um eine Union mit Byzanz bemüht und betrieb in seinen letzten Jahren eifrig einen Kreuzzug gegen die Tataren.

Lit.: Heinrich Otto, A. IV. u. der dt. Thronstreit, in: MIÖG 19, 1898, 75 ff.; - Registres d'Alexandre IV., in: Bibliothèque des écoles françaises d'Athène et de Rome, Paris 1902-31; - Franz Tenckhoff, Papst A. IV., 1907; - F. Schillmann, Zur byzantin. Politik A.s IV., in: RQ 22, 1908, 108 ff.; - Haller IV, 272 ff.; -Seppelt III, 488 ff. 617 f.; - Lex. d. Päpste 106 f.; - Potthast II, 1286 ff. 2124 ff.; - RE I, 344 ff.; XXIII, 31; - RGG I, 227; -LThK I, 316 f.

 

 

Patriarch von Aquileia
1259 war der Italiener Gregor von Montelongo Patriarch von Aquileia (1251 - 1269).
(Lex.d.MA. Bd.I)

 

 

Berthold
Bei dem in der Urkunde genannten Canonicer Berthold handelt es sich um Graf Berthold von Leiningen († 1285). Die Wahl fand bereits im Jahr 1257, vermutlich im Dezember, statt, da Berthold bereits in diesem Jahr als electus urkundlich faßbar wird.
(Germania Sacra)

 

 

Schreiber an.or.

Hinter dem Schreibersigle "an. or." (fälschlich des Öfteren auch als "an.m." gelesen) verbirgt sich Magister Andreas de Orto. Mit dem Sigle an.or. ist er als Schreiber an der päpstlichen Kanzlei für 23 Jahre faßbar (Erster Nachweis am 10. Juli 1252).
(Nüske 1974)